Quelle: http://www.top-of-uri.ch/

Das Urserental zieht Skisportler, Kletterfreaks und Alpinisten ebenso in ihren Bann wie Naturfreunde und Wanderer. Sie alle finden im Eldorado des Gotthardgebiets aktive Erholung. Selbst Goethe war begeistert davon und sagte, dass es ihm unter allen Gegenden die er kenne, die liebste und interessanteste sei. Das Hochtal ist aber nicht nur im Winter zu empfehlen. Der Bergfrühling zeigt hier überraschend eine farbenprächtige und floristisch bemerkenswerte Flora. Auch im Herbst hat Urseren seine interessante Eigenheit. In den Talwiesen gibt es nach dem Alpsommer einen allgemeinen, freien Weidegang. Unterschiedlichste Wanderprofile, verschiedene Höhenwanderungen und eine Reihe von Übergänge stehen den Wanderern zur Auswahl. Wetten, auch Sie werden vom Wanderparadies Urserental mit gut markierten Wander- und Bergwegen begeistert sein. Geniessen Sie die Ruhe und staunen Sie über die faszinierende Schönheit der einmaligen Bergwelt am Gotthard- Furka- und Oberalppass.

 

Urschner Höhenweg
Das Furkagebiet zählt zu den bevorzugten Wander- und Bergsteigerparadiesen unseres Landes. Es bietet für fast alle Bergfreunde eine Fülle von schwierigen Routen aber auch landschaftlich reizvolle Wanderungen. Unterkunft und Verpflegung fand man am Tiefenbach schon 1875, denn bereits damals wurde hier gewirtet. Im Verlaufe der Jahre entwickelte sich hier ein regelrechter Weiler mit eigener Kapelle. Das Hotel Tiefenbach ist Ausgangspunkt der fünfeinhalbstündigen Wanderung (Urschner Höhenweg) entlang der felsigen Südosthänge hoch über dem Urserental. Die Route ist auch für Gelegenheitswanderer gut zu begehen und führt über den Tätsch, Lipferstein, Blauseeli und Luterseeli, nach Andermatt. Bis vor der Urschner Metropole Andermatt verläuft die Route ohne grössere Steigung oder Gefälle. Zum Abschluss geht’s dann ziemlich steil „nidsi“. Wer noch eine gute Wanderstunde mehr erträgt, macht einen Umweg über die Albert-Heim Hütte und geniesst die Stille und Würde der versteinerten Gletscherlandschaft.

 

Urschner Höhenweg ab Realp
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In Realp folgen wir dem Wegweiser „Urschner Höhenweg“, wo wir im Dorfkern für 3 Minuten der Hauptstrasse Richtung Andermatt gehen. Unmittelbar nach der Lawinenverbauung führt ein steiler Pfad links vom Bach bergauf. Wo er nach 10 Minuten auf einen breiteren Weg trifft, geht es schwach markiert nach links, am Kreuz vorbei zu einem Wegweiser, dem wir folgen. Ein perfekt angelegter Pfad steigt im Zickzack durch den Schutzwald. Bei einer Verzweigung folgen wir dem „Bergweg“ mit den weiss-rot-weissen Markierungen. Fast mühelos gehts bergauf, bis nach der Geländestufe oberhalb des Waldes auf 1900 m ein etwas wilder schmaler Weg beginnt, der uns halbrechts, hoch über dem Bachtobel, zur Wasserfassung führt. Kurz davor mündet der Weg von Tiefenbach her in unsere Route ein, und ab hier ist der Weg gut markiert. Nach der Überquerung des Lochbergbachs wandern wir rechts dem Hang entlang zum Aussichtspunkt auf 2070 m, wo sich ein Halt lohnt. Schöner Blick zur Furkapassstrasse, ins Urserental mit der legendären Schmalspurbahn, zum Piz Lucendro und all den Bergen ringsum. Hier beginnt der genussvolle Höhenweg der Höhenkurve entlang, am Blauseeli vorbei und unzählige, meist harmlose Bergbäche überquerend. Alpenrosen und Enziane blühen am Weg, Murmeltiere flüchten in ihre Höhlen, Schafe suchen ihr Futter. Nach dem Alpgebäude von Rotenberg kommen wir nochmals an zwei idyllischen Bergseen vorbei; schöne Plätze zum Picknicken gibt es in Hülle und Fülle. In Rossmettlen beginnt der recht steile Abstieg von Geländestufe zu Geländestufe; 300 m tiefer unten teilen sich die Wege: 0.40 h bis Hospental, 1.10 h bis Andermatt (kann wegen Schiessgefahr gesperrt sein). Wir folgen dem schmalen Hangweg Richtung Andermatt, den wir mit Kühen teilen; entsprechend ist er ausgetreten, teilweise morastig und mühsam zu gehen. Bei einem Alpgebäude mit Materialseilbahn beginnt ein steiler Zickzackweg nach Mülibach im Talboden. Wir wandern zur Reussbrücke, folgen links einem schönen Umweg dem Reussuferweg entlang, am Biotop des Militärs vorbei, überqueren die Reuss, unterqueren die Hauptstrasse und gelangen links auf Quartierwegen zum Bahnhof Andermatt.

5 1/2 Std., aufwärts 680 m, abwärts 830 m Route: Realp 1588 m – Wasserfassung Lochberg 2020 m (1.20 h) – Blauseeli 2136 m (0.50 h) – Rotenberg 2108 m (0.20 h) – Rossmettlen 2060 m (1 h) – Abzweigung Hospental 1750 m (0.30 h) – Mülibach 1438 m (0.50 h) – Andermatt 1436 m (0.30 h)

Variante: Andermatt – Höhenweg – Rossmettlen – Albert – Heim – Hütte – Tiefenbach

Wanderzeit: 7 1/2 Std.: Wanderroute: Andermatt (1435) – Mülibach (1140) – Rossmettlen (2060) – Rotenberg (2108) – Blauseeli (2130) – Lochberg (2100) – Albert Heim Hütte (SAC) (2541) – Tiefenbach (2106)

Vom Bahnhof Andermatt (1430) über die Furkareuss (2014) Bätzberg (1800). Nach 600 m anstrengendem Aufstieg kommt ab Rossmettlen (2100) der gut markierte und abwechslungsreiche Höhenweg mit verschiedenen Bergseelein, u.a. dem Blauseeli (2136). Ab der Alp Lochberg (2100) über Realp beginnt der Alpine Aufstieg zur Albert Heim Hütte SAC (2541). Die lange Bergwanderung bietet herrliche Aussicht auf die gegenüberliegenden Urschner Berge (Gemsstock, Centrale, Pizzo Rotondo, Muttenhörner). Kurzer Abstieg nach Tiefenbach (2106) zur Furkastrasse (Postauto).

 

Lehrreiche Wanderung durch den Bannwald

Bereits 1397 haben die Andermatter ihren Wald oberhalb des Dorfs unter strengsten Schutz gestellt. Schon im ersten Satz verbietet der heute im Talarchiv aufbewahrte Bannbrief den Einwohnern und ihren Nachkommen, auch nur Tannenreisig oder Tannzapfen, geschweige denn Stauden, Äste oder gar Bäume aus dem Wald „ob der Matt“ zu entfernen. Warum der Wald gebannt wurde, ist klar: Er bot den besten Schutz vor Lawinen, Steinschlag und Hochwasser. Daran hat sich bis heute gar nichts geändert. Wenn Sie mehr über den Bannwald erfahren möchten oder einfach Lust auf einen Spaziergang im Wald haben, dann ist der Lehrpfad genau das Richtige für Sie. Die Luftseilbahn bringt Sie auf die Gurschenalp. Von dort führt der Weg durch den Gurschenwald hinab zur Maria-Hilf-Kapelle am Dorfrand von Andermatt. Gleich hinter der Kapelle wartet ein interessanter Moorlehrpfad darauf entdeckt zu werden.